
Urho-Kekkonen-Nationalpark – Sompio-Naturreservat – Kemihaara-Wildnisgebiet, Finnland
Der zweitgrößte (2547 km2) Nationalpark Finnlands „Urho Kekkonen“ und die angrenzenden Schutzgebiete Sompio-Naturreservat (179 km2) und Kemihaara-Wildnisgebiet (302 km2) bilden eine in europäischen Verhältnissen riesige Wildnis. Ein großer Teil des Gebiets ist oberhalb der Waldgrenze, aber es enthält auch ausgedehnte fast unberührte Wälder (insgesamt fast 2000 km2) von Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), Fjell-Birke (Betula pubescens var. pumila) und Sibirische Fichte (Picea obovata, im südlichen Teil, Bild unten); Abholzungen wurden nur stellenweise im südlichen Teil des Urho-Kekkonen-Nationalparks und im Kemihaara-Wildnisgebiet durchgeführt1. Die Wälder sind niedrig und offen, aber die zahlreichen grauen toten Bäume, die Krüppelkiefern und die offenen Aussichten haben ihre eigene Schönheit. Die Kiefernwälder entlang des Suomujoki-Flusses sind besonders schön. Das Gebiet wird auch für die Beweidung von Rentieren genutzt. Die in Finnland ausgestorbene Wildform vom Rentier gehörte zur natürlichen Fauna des Gebiets, aber die übergroße Dimensionen der heutigen Rentierherden haben die Flechtendeckung der trockeneren Wälder fast ausgelöscht. Wölfe (Canis lupus) werden leider auch im Park geschossen, weil sie Schäden für die Rentierwirtschaft verursachen. Folglich sind die Wölfe nur seltene Besucher aus Russland. Die Meereshöhen reichen von 113 m bis 718 m. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt 400 bis 500 mm und die Jahresmitteltemperatur in tieferen Lagen ca. -1°C. Granulit ist das häufigste Gestein1.

Urho-Kekkonen-Nationalpark ist ein beliebtes Wanderziel, aber die Wildnis ist so groß, dass es in den abgelegenen Teilen möglich ist, sogar wochenlang zu wandern, ohne andere Menschen zu sehen. Die Wanderer bleiben oft in der baumlosen Fjellregion. Im Urho-Kekkonen-Nationalpark gibt es viele Wanderrouten. Im Allgemeinen ist es aber sehr leicht auch abseits der Wanderwege zu wandern: der Unterwuchs wird überwiegend von niedrigen Halbsträuchern gebildet, der Wald ist licht und die Hänge sanft. Im südlichen Teil des Urho-Kekkonen-Nationalparks gibt es große wertvolle2 undurchdringliche Niedermoore. Wilde Flüsse fließen durch den Nationalpark; einige von diesen können durch ihre Größe schwer zu überqueren sein, zumindest im Frühsommer. Das freie Zelten ist in den abgelegenen Gebieten des Nationalparks erlaubt. Es stehen auch kostenfreie Hütten zur Verfügung (wobei immer die Möglichkeit besteht, dass jemand schnarcht oder Mücken einen Weg ins Innere finden!). Im Sompio-Naturreservat ist das Wandern nur entlang zweier Wanderrouten und das Zelten nur am Sompiojärvi (See) erlaubt. Im Kemihaara-Wildnisgebiet befinden sich keine markierten Wanderpfade, aber das Wandern und Zelten ist frei. Es gibt Straßenverbindungen rund um das Gebiet (außer im Osten, wo Russland angrenzt) und Busverbindungen, welche fast an der westlichen Nationalparkgrenze entlang führen (siehe https://www.eskelisen.fi/en/).
KR
Referenzen:
- Urho Kekkosen kansallispuiston, Sompion luonnonpuiston, Kemihaaran erämaa-alueen sekä Vaaranaavan, Nalka-aavan ja Uura-aavan soidensuojelualueiden hoito- ja käyttösuunnitelma. 2016. Metsähallitus.
- Ruuhijärvi, R. (1980): Suoluontoa pohjoisesta etelään. In Havas, P. et al. (Red.): Suomen luonto 3: Suot. Kirjayhtymä.