Kouta
Ich bin in Finnland geboren und aufgewachsen und habe meine Sommer an Seen und Wäldern verbracht. Ich fühle mich privilegiert, von meinen Eltern eine starke Beziehung zur Natur geerbt zu haben. Ab dem Alter von elf Jahren machte ich eine jährliche etwa einwöchige Wildniswanderung mit meiner Familie im finnischen Lappland. Die Natur dieser Wildnisse ist jedoch baumlos oder besitzt sehr lichten Wald, und ich war schon immer von möglichst dichten Wäldern fasziniert. Das südlichere Finnland hat zwar viel Wald, aber der ist fast vollständig von der Forstwirtschaft geprägt. Somit habe ich mich sobald wie möglich auf die Suche nach Urwäldern in anderen Ländern gemacht. Seit 2006 lebe ich in Deutschland, wo es weniger Wald gibt, dafür sind die Bäume größer als in Finnland. Nach Reisen in ferne Länder fühlte ich mich mehr und mehr zu den Urwäldern Europas hingezogen, und die Kombination aus Finnland und Deutschland bot mir eine gute Möglichkeit, sowohl boreale als auch gemäßigte Wälder kennenzulernen und zu vergleichen. Die Teilnahme an einem Projekt zum Finden und Messen der höchsten europäischen Bäume jeder Art hat es mir ermöglicht, viele Reservate zu erkunden, die sonst für Touristen nicht zugänglich sind.
Ich habe versucht, mich etwas um die Fotografie von Urwäldern zu bemühen. In meinen Fotos versuche ich meist wahrheitsgetreu zu zeigen, wie der Wald aussieht. Die meisten Fotos habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark II DSLR-Kamera und den Objektiven Canon EF 50 mm f/1.4 und EF 24-70 mm f/2.8L vom Stativ aufgenommen. Die älteren Bilder wurden meist auf Fuji Provia 100 -Film aufgenommen. An einigen Orten war die Leichtigkeit der Ausrüstung wichtig, und ich habe eine Nikon Coolpix B700 –Superzoom-Kamera verwendet, die mir auch bei der Bestimmung tropischer Baumarten geholfen hat.
Thomas
Aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, zwischen den Tälern und Bergen von Eifel und Mosel lebe ich seit 2007 im Bayerischen Wald. Hier habe ich auch meine Leidenschaft für Urwälder und alte Bäume entdeckt, die ich seitdem in vielen Reisen erkunde. Ein Schwerpunkt waren dabei in den letzten Jahren die temperaten Regenwälder im pazifischen Nordwesten, die mich besonders faszinieren, aber auch die europäischen und osteuropäischen Urwälder begeistern mich. Von Anfang hat die Fotografie dabei eine zentrale Rolle für mich gespielt und ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Urwald-Foto. Dabei bevorzuge ich Landschaftsaufnahmen mit klassischem Bildaufbau, also einem markanten Vordergrund, der durch eine weitwinklige Aufnahme betont wird und den Blick in den Hintergrund führt. Selten mache ich auch Detailaufnahmen von besonderen Strukturen und Mustern, z.B. im Totholz.
Ich fotografiere mit digitalen SLR-Kameras von Nikon, derzeit mit der Nikon D850 und Objektiven von Nikon und Zeiss zwischen 18 und 200 mm Brennweite. Alle meine Fotos entstehen vom Stativ, ich verwende meist einen Polfilter und entwickle die RAW-Dateien in Lightroom nach meinen Vorstellungen. Für mich bewegt sich Fotografie im Spannungsfeld zwischen Dokumentation und Interpretation und ich verfolge keinen dokumentarischen Anspruch mit meinen Bildern. Dennoch ist mir wichtig, nicht nachträglich und künstlich Stimmung zu erzeugen, die vor Ort nicht da war und lehne deshalb z.B. Orton-Effekt, Luminar-Lichtstrahlen u.ä. Bildbearbeitungen ab.
Christoph
Mein Name ist Christoph Hase (73‘er Baujahr), ich bin beruflich im Web unterwegs. Zusammen mit meinem Freund Kouta haben wir damals (2009) baumzaehlen.de ins Leben gerufen. Die Domain haben wir dann wieder gekündigt. Wen es interessiert warum die Domain baumzaehlen.de hieß: hier ein Link zur alten Seite. Mittlerweile haben wir gemeinsam mit viel Freude, (Koutas) Mühe und Arbeit und Spaß die jetzige Seite erstellt.
Don
Geboren 1941 in England, ich habe Finnland zum ersten Mal 1964–1966 besucht, was als ein Kurzurlaub gedacht war, sich aber irgendwie auf 18 Monate ausdehnte. 1971 kehrte ich hierher zurück und blieb wieder hängen – seitdem bin ich hier. Kurz vor meiner Pensionierung zog ich aufs Land und „entdeckte“ Bäume, was zu einem schweren Fall von Dendrofieber führte. Heute, wo ich mich meinem 82. Geburtstag nähere, hat sich dies auf ein überschaubares Maß reduziert, denn auf meinen 2 Hektar wachsen etwa 350 Gehölzarten.
Vor einigen Jahren nahm Kouta per E-Mail Kontakt mit mir auf, und ich war gerne bereit, seinem Team beizutreten und die englischen Texte zu überprüfen, die er – und in letzter Zeit auch andere – geschrieben hatten.
Dominic
Ich wurde 2001 in den Vereinigten Staaten geboren, im Bundesstaat Louisiana, wo mein Vater als Professor für Ozeanographie und meine Mutter als Wissenschaftlerin an der Louisiana State University tätig waren. Als Kroaten waren sie in den 1990er Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien eingewandert, als dort der Krieg begonnen hatte. Ich verbrachte die Sommer meiner Kindheit zu Hause in Kroatien inmitten der unglaublichen Landschaften des Balkans und kann mich an keine Zeit erinnern, in der mich die Wildnis um mich herum nicht fasziniert hätte. Abgesehen von Kroatien habe ich auf vielen Reisen durch die Vereinigten Staaten gelernt, verschiedene Landschaften und Ökosysteme zu schätzen. Ich habe mir immer vorgestellt und erhofft, dort draußen etwas Unglaubliches zu finden. Egal, ob es sich um eine Kurve auf einem Wanderweg handelte, die den Blick auf das, was vor mir lag, verhinderte, um ein weit entferntes Tal fernab jeglicher Zivilisation oder um einen hohen Gipfel, der so unüberwindbar war, dass er den Horizont verdeckte – die Neugierde hat mich immer auf das Unbekannte zugehen lassen. Ich war besessen davon, was sich in jedem vergessenen und wilden Winkel der Welt verbarg. Meiner Meinung nach ist das so nah an der Quelle des Lebens, wie man nur sein kann.
Es ist ein seltenes Privileg in der heutigen Zeit, die Erde so zu sehen, wie sie wirklich war, bevor der Mensch sie veränderte. Und was könnte eine bessere Erscheinung für Ursprünglichkeit sein als ein Urwald? Gebirgs- oder Küstenlandschaften mit gigantischen Gipfeln, Klippen, Inseln und unglaublichen Wasserfällen oder Seen sind ein beeindruckender Anblick, aber diese Landschaften können durch den menschlichen Einfluss noch relativ unverändert erscheinen. Im Gegensatz dazu reagieren Wälder sehr empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, so dass sie ideal sind, um festzustellen, wie intakt ein Ökosystem ist. Das Besuchen vieler verschiedener Wälder in Amerika hat mich inspiriert, insbesondere die Urwälder der Westküste mit ihren gigantischen Nadelbäumen und endlosen, geheimnisvollen Weiten. Ich habe mir die Zeit genommen, meinen Blick auf alle schönen Dinge in der Natur zu richten, ob es sich nun um eine versteckte, mit bloßem Auge kaum sichtbare Einzelheit oder um eine endlose Aussicht von unfassbarem Ausmaß handelt.
Mein Interesse an der Erfassung und Erforschung von Bäumen und Wäldern begann in meiner Kindheit mit einfachen Spielen zwischen meinen Eltern und mir, bei denen wir darum wetteiferten, wer als erster den größten Baum einer bestimmten Art entdecken konnte. Mit zunehmendem Alter wurde dieses Interesse zielgerichteter, und ich begann schließlich zu lernen, wie man objektive Messungen von Baumgrößen und Waldstrukturen durchführt. Ich habe viel Zeit in der Wildnis verbracht, zusammen mit sehr erfahrenen Führern, Wanderern und Entdeckern, die tagelang allein überleben könnten. Mit ihrer Hilfe lernte ich, entlegene Gebiete zu erreichen, und ich erlebte Entdeckungen, die ich nie gemacht hätte, wenn ich allein auf den Wanderwegen geblieben wäre und mir nie die Mühe gemacht hätte, zu sehen, was dahinter liegt. Für mich geht es beim Auffinden und Dokumentieren dieser urtümlichen Waldreste in ihrem wahren Zustand um Abenteuer, Entdeckung und den immer schwer zu fassenden Traum vom „was wäre wenn?“.
Was das Fotografieren betrifft, so bin ich leider auf eine einfache Samsung S21 -Handykamera beschränkt, die für qualitativ hochwertige Fotos bestimmte Beleuchtung erfordert, für die ich mein Bestes tue. Für Höhenmessungen verwende ich einen TruPulse 200 -Laser.
Alberto
Ich bin 1984 in Madrid geboren und lebte dort bis zu meinem 27. Lebensjahr, als ich beschloss, eine von meinen Eltern sanierte ländliche Unterkunft in Camariñas, Galicien, an der Nordwestküste Spaniens, zu leiten. Seit ich denken kann, habe ich eine Leidenschaft für die Natur und die Tiere aber auch für die ländliche Welt und alte Dinge mit Geschichte, wie zum Beispiel hundert Jahre alte Bäume. An den einsamsten und wildesten Gegenden fühle ich mich am lebendigsten.