Multiharju

Multiharju-Urwald, Finnland

Multiharju-Urwald (72,5 ha 1) ist ein Teil des Seitseminen-Nationalparks (45,5 km2). Er wurde bereits 1910 unter Schutz gestellt und soll schon damals völlig unberührt gewesen sein1. Leider teilt eine Straße den Multiharju-Urwald in einen nördlichen und einen kleineren südlichen Teil.

Multiharju ist ein von Mooren umgebener Os (eiszeitlichen Sandrücken, harju = Os). Die Moore liegen auf einer Höhe von ca. 160 m und die Hügelkuppen auf ca. 190 m. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 700 mm und die Jahresmitteltemperatur ca. 4,5°C 2.

Multiharju ist bekannt für seine prächtigen, bis zu 400 Jahre alten Wald-Kiefern (Pinus sylvestris), die im Laufe ihres Lebens mehrere Waldbrände überstanden haben3 (Bild rechts). Nach dem Ende der Brände ist die Gemeine Fichte (Picea abies) in den Wald eingedrungen. Heute besteht Multiharju hauptsächlich aus Fichtenwald mit vielen alten Kiefern als Erinnerung an alte Waldbrände. Hier und da wachsen auch Hänge-Birken (Betula pendula), Moor-Birken (B. pubescens) und Espen (Populus tremula) (Bild unten). Der Wald ist nicht besonders hoch: sowohl die Fichte als auch die Kiefer erreichen ca. 30 m an den besten Standorten auf fast ebenem Boden. Die Totholzmenge ist hoch. Das Unterholz wird von Moosen und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) dominiert, an trockeneren Standorten auch von Preiselbeere (V. vitis-idaea).

Espenbestand im Fichtenwald auf fast ebenem Boden. Im Hintergrund auch einige Kiefern. Am rechten Rand tote Birken. Viele Windwürfe

Mehrere markierte Wanderwege führen durch den Multiharju-Urwald. Ansonsten gibt es im Urwald keine menschlichen Spuren. Eine Wanderung lässt sich leicht vom Multiharju-Parkplatz aus beginnen, der sich an der durch den Multiharju-Urwald verlaufenden Straße befindet. Südlich der Straße sind kaum Wanderer unterwegs, im nördlichen Teil dafür umso mehr. Das Zelten ist im Urwald verboten, aber anderswo im Nationalpark auf den ausgewiesenen Plätzen erlaubt3.

KR

Referenzen:

  1. Niittylahti, A. (2013): Seitsemisen metsien käytön historiaa 1800-luvulta tähän päivään. Tampereen Ammattikorkeakoulu.
  2. https://en.climate-data.org
  3. https://www.nationalparks.fi