Einleitung
Arealbegrenzung
Charakteristika der europäischen Wälder
Waldregionen und -typen
Was ist Urwald?
Gibt es Urwälder in Europa?
Arealbegrenzung
Diese Website wurde auf Europa ohne Russland beschränkt. Bemerkenswerte große unberührte Wildnisgebiete im europäischen Russland sind z.B. das Weltnaturerbe “Urwälder von Komi” (der größte Urwald Europas mit insgesamt 32.800 km2, bestehend aus dem Petschora-Ilytsch-Naturreservat und dem Jugyd-Wa-Nationalpark), der Wodloserski-Nationalpark (4683 km2 bestehend aus borealen Urwäldern und Kulturlandschaften) und das Kaukasus-Naturreservat (kurz mit Kaukasus–Nordiran beschrieben) 1.
Zur Vereinfachung wird mit Europa unten Europa ohne Russland gemeint. Die Inselgruppen von Makaronesien, welche nur politisch zu Europa gehören, wurden ebenfalls ausgeschlossen, obwohl sie kurz beschrieben werden.
Die Nomenklatur der wissenschaftlichen Pflanzennamen folgt The Euro+Med PlantBase -Website2.
Charakteristika der europäischen Wälder
Europas Klima wird durch den Golfstrom, eine starke warme Meeresströmung bis in den hohen Norden Europas, und durch westliche feuchte Winde vom Atlantik beeinflusst. Da die europäischen Gebirge (Pyrenäen, Alpen, Karpaten) in West–Ost-Richtung verlaufen, können die westlichen Winde weit bis Osteuropa erreichen. Durch diese Faktoren ist Europa wärmer als jeder andere Ort auf dem gleichen Breitengrad und das Klima relativ ozeanisch, wobei das westlichste Europa sehr ozeanisch ist.
Überall in Europa ist die Baumflora ärmer als in Nordamerika und vor allem in Ostasien auf ähnlichen Standorten. Als wichtigster Grund wird vermutet, dass die europäischen Gebirge und Meere (Ostsee und Mittelmeer) in West–Ost-Richtung verlaufen, so dass sich viele Baumarten über sie nach Süden vor dem vorrückenden Gletscher aus dem Norden nicht zurückziehen konnten. Außerdem ist die feuchte, warm-gemäßigte Klimaregion (Bild unten) in Europa sehr klein, da die trockenere Mittelmeerregion direkt südlich der europäischen Gebirge beginnt. Vor den Eiszeiten war die Baumflora in Europa wenigstens so reich wie in Nordamerika, aber ärmer als in Ostasien3. Ostasien ist die einzige nördliche feucht-gemäßigte Waldregion, die direkt an feuchte (sub)tropische Wälder grenzt, wobei die Ausbreitung aus den Tropen seit der Kreidezeit wahrscheinlich eine wichtige Rolle gespielt hat3. Dazu war in Ostasien die vergletscherte Fläche viel kleiner, da die Niederschlagsmenge dort zu gering war, dass die Entstehung eines großen Gletschers möglich gewesen wäre4.
In unserer Region wachsen fast 400 einheimische Baumarten, jedoch sind etwa 160 von diesen apomiktische Mehlbeeren (Sorbus spp.) 5. Die Anzahl der Baumarten, die mindestens 20 m erreichen können, beträgt etwa 80 6. Die Baumartenvielfalt ist am höchsten im nordzentralen Mittelmeerraum sowie auf der Balkanhalbinsel und nimmt nach Norden und nach Westen ab, da die Erreichbarkeit aus den Eiszeit-Refugien abnimmt5 6.
Die erwähnte geringe Artenvielfalt gilt aber nur für die Gehölzflora; bei krautigen Pflanzen ist die Flora in Europa sogar reicher als in Nordamerika aber ärmer als in Ostasien7.
Da die europäischen Wälder üblicherweise nur aus wenigen Baumarten bestehen, ist es leicht zu lernen, diese zu identifizieren. Arten im Unterholz sind zahlreicher, aber auch dort kommen bestimmte Arten wiederholt an ähnlichen Standorten vor, so dass es nicht schwer ist, die häufigsten Arten bestimmen zu lernen.
Aus verschiedenen Gründen ist die Strauchschicht in europäischen Wäldern oft offen und die Wälder sind leicht begehbar (Bilder unten).
Waldregionen und -typen
Die Einteilung der Wälder in genaue Typen würde den Rahmen dieser Website sprengen. Daher wird hier nur auf die drei grundlegend unterschiedlichen Waldregionen eingegangen. Sie sind vom Norden nach Süden gehend:
1. Die boreale Region. Die südliche grenze verläuft durch Süd-Schweden und Nord-Weißrussland. In Skandinavien kann die Grenze ziemlich genau definiert werden: die südliche Grenze der Gemeinen Fichte (Picea abies) und die gleichzeitige nördliche Grenze der Rotbuche (Fagus sylvatica) 8. Im Osten ist die Grenze undeutlicher: die Fichte wächst auf schlechten Standorten südlich der Grenze, und die Buche erreicht nicht die nordöstliche Ecke der gemäßigten Region. Auch der größte Teil von Schottland gehört zur borealen Zone.
Vegetationsperiode kurz, Winter lang, Wald hauptsächlich aus Nadelbäumen, Waldboden mit Halbsträucher, Moosen und Flechten bedeckt, Waldbrände wichtiger Bestandteil der natürlichen Dynamik.
2. Die gemäßigte Region erstreckt sich im Süden bis zu den Bergketten der Pyrenäen, Alpen und Dinarischen Alpen.
Sommer und Vegetationszeit länger, Tieflandwälder hauptsächlich aus sommergrünen Laubbäumen, Unterholz normalerweise spärlich, keine Waldbrände.
3. Die mediterrane Region. Tiefland rund um das Mittelmeer.
Sommer trocken und heiß, Wachstumsperioden im Frühjahr und Herbst, immer- sowie sommergrüne Laubbäume sowie Nadelbäume, Waldbrände wichtiger Bestandteil der natürlichen Dynamik.
Was ist Urwald?
“Urwald” wird normalerweise definiert als ein Wald mit natürlicher oder ursprünglicher Struktur und ohne vergangene oder gegenwärtige menschliche Einflüsse9 10 11. Einige Definitionen führen zusätzlich das letzte sukzessionale Stadium, das Klimaxstadium, als Kriterium an12. Solche Definitionen gelten jedoch seit Remmert13 als überholt. Erstmals hat der Botanikprofessor Heinrich Robert Göppert den Begriff im Jahr 1868 definiert: „… einen Wald, von welchem man noch niemals versucht hat irgendeine Nutzung zu ziehen, in welchem die gesamte Vegetation sich in einem Zustande befindet, wie er seit Jahrtausenden, ja vom Anfange an gewesen, in dem also die Natur ungestört die riesenhaftesten Holzkörper bildete und wieder zerstörte.“ 14 Etwas stärker vom Menschen beeinträchtigte Wälder und auch Wälder, von denen frühere Nutzungen dokumentiert sind, werden manchmal als „Naturwald“, „Sekundärer Urwald“, „Urwald im weiteren Sinne“ oder „Urwald von morgen“ bezeichnet15 (Bilder unten).
Der Begriff “Urwald” hat auch eine gewisse Inflation erlitten: vor allem in Ländern, in denen keine – oder nur sehr wenige – unberührte Wälder bleiben, kann “Urwald” als ein Synonym für “geschützter Wald” verwendet werden, auch wenn dieser ein paar Jahrzehnte zuvor ein Wirtschaftsforst war.
Natürlich gibt es nirgendwo in der Welt einen Wald, in dem die menschlichen Einflüsse vollständig fehlen. Selbst die abgelegenste Wildnis ist zumindest durch den atmosphärischen Transport der Schadstoffe betroffen. Von den Waldregionen sind die gemäßigten und subtropischen Wälder am stärksten fragmentiert und gestört und die borealen Wälder enthalten die größten Flächen von relativ ungestörtem Wald (vorwiegend in Russland und Kanada) 16.
In der Naturschutzbiologie gelten oft bestimmte Arten als Indikator für Urwälder oder urwaldartige Bedingungen: So werden z.B. seltene Käfer oder Pilze, die an typische Urwaldmerkmale wie Totholz, alte Bäume und Habitattradition gebunden sind, als Urwaldrelikt-Arten bezeichnet17. Ironischerweise können solche Arten auch außerhalb vom Urwald vorkommen, wie z.B. der bedrohte Urwaldreliktkäfer Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo), der in Deutschland vor allem in Parkanlagen vorkommt, weil es fast keine Wälder mit sehr alten Eichen (Quercus) mehr gibt.
Auf dieser Website ist der entscheidende Faktor die Abholzungsgeschichte oder eigentlich das Fehlen von dieser. Die Wälder, die wir ausgewählt haben, haben keine bekannten Abholzungen gehabt oder höchstens räumlich sehr begrenzte Abholzungen vor sehr langer Zeit. In einigen Fällen wurde ein Teil des Waldes abgeholzt, der Rest blieb jedoch unberührt. Die Nutzung von Totholz wurde akzeptiert, wenn sie mindestens ca. hundert Jahre zurückliegt. Allerdings ist für die meisten Wälder auf dieser Website keine Nutzung von Totholz bekannt. Indirekte menschliche Einflüsse wie Verbiss durch hohe Populationen von Pflanzenfressern, Schäden durch sauren Regen in den späten 1900er Jahren und unnatürliche Feuerregime wurden außer Beachtung gelassen, weil die Einbeziehung dieser Einflüsse die meisten mitteleuropäischen Wälder und alle borealen Wälder ausschließen würde (Bilder unten). Es gibt zwei Ausnahmen von diesen Regeln: Białowieża wurde wegen seines besonderen Status aufgenommen, obwohl Bäume dort früher gefällt wurden, und Mittelsteighütte wurde wegen seiner regionalen Bedeutung aufgenommen, obwohl dort etwas mehr menschliche Störungen stattgefunden haben als in den anderen Wäldern auf dieser Website.
Gibt es Urwälder in Europa?
Sie haben vielleicht vom „Białowieża-Urwald“ gehört, der manchmal als „der letzte Urwald Europas“ bezeichnet wird. Es gibt auch andere und der Białowieża-Nationalpark ist nicht mal der “urigste” (im Sinne von unberührt) der Wälder Europas. In Bezug auf das Vorhandensein der Urwälder lässt sich Europa in fünf Zonen vom Süden bis zum Norden einteilen:
1. Mediterranes Tiefland: Keine Urwälder. Natürliche Wälder überhaupt sind extrem selten18. Schon vor über 2000 Jahren zerstörten die Griechen und Römer einen Großteil der ursprünglichen Wälder16. Nach der jahrtausendelangen Erosion von Feinerdedecken durch Rodung, Feuer, Ackerbau und Weide wächst in vielen Orten nur eine spärliche krautige Vegetation auf nacktem Grundgestein18 19. Die Offenheit der mediterranen Landschaft und die buschige Vegetation sind durch Mensch, Schaf und Ziege entstanden19.
2. Gebirge von Mittel-, Ost- und Südeuropa: Die unberührtesten Wälder Europas finden sich in dieser Zone. Steile Hänge und schwierige Zugänglichkeit sind der beste Schutz für die Wälder gewesen.
In den Alpen, Pyrenäen und Apenninen sind die Urwaldreste klein, das größte zusammenhängende Gebiet ist der “Große Urwald” des Rothwalds (2,4 km2) in den österreichischen Alpen. Sogar die Höhenlagen der Alpen wurden schon in der Bronzezeit besiedelt, und eine umfangreiche Entwaldung fand zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert statt20. Besser ist die Situation in den Karpaten und auf den Gebirgsketten Südosteuropas (Bilder unten). Bis vor einigen Jahrzehnten blieb in den rumänischen und ukrainischen (teilweise auch in der slowakischen) Region der Karpaten eine relativ kontinuierliche Bergwaldbedeckung erhalten, da die Abholzung in diesen Wäldern noch nicht betrieblich oder wirtschaftlich rentabel war21. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Rumänien ca. 20.000 km2 Urwälder22 und sogar in der Slowakei Tausende von Quadratkilometern23. In jüngster Zeit kam es jedoch durch moderne Abholzungstechnologie zu einer weitverbreiteten Zerstörung vieler bisher ungestörter Wälder in den gesamten Karpaten21. Insgesamt hat Rumänien die größte Urwaldfläche, holzt sie aber immer noch legal und illegal ab21. Die größten zusammenhängenden Urwaldflächen sind hier ca. 50 km2 groß.
Der stärkste indirekte menschliche Einfluss auf die mitteleuropäischen Urwälder ist der Verbiss durch hohe Populationen von Pflanzenfressern wie Rothirsch (Cervus elaphus) und Reh (Capreolus capreolus). Deren Bestände werden u.a. durch fehlende Beutegreifer sowie Jagd und Hege beeinflusst. Von den Baumarten in den Bergwäldern ist Weiß-Tanne die am meisten verbissene, gefolgt von Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), in der Strauchschicht Himbeere und Brombeeren (Rubus); Buche und Fichte werden kaum verbissen24 25. Somit führt die hohe Bestandsdichte der Pflanzenfresser teilweise zu grundlegenden Verschiebungen in der Waldzusammensetzung. Vor allem in osteuropäischen Wäldern verjüngen sich aber auch Baumarten wie Weiß-Tanne und Berg-Ahorn noch üppig (Bild unten). Dies wird häufig auf niedrigere Beständen von Pflanzenfressern durch größere Bestände von Raubtieren zurückgeführt. Die Weiß-Tanne regeneriert sich auch in den Urwaldresten der Pyrenäen. In Teilen Mitteleuropas haben auch Schwefeldioxidemissionen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem Rückgang der Tanne geführt26, welche auch als immissionsempfindlichste Baumart gilt27. Eine starke Reduzierung der Emissionen in den letzten Jahrzehnten führte zu einer besseren Vitalität der Tanne26.
Der Buchdrucker (Ips typographus) hat große Flächen subalpine Fichtenwälder in den letzten Jahren befallen (Bild unten). Die Populationen des auf Gemeiner Fichte lebenden Borkenkäfers sind normalerweise klein, können aber rasch ansteigen und große Flächen alter Fichtenbestände zum Absterben bringen, wenn seine Lebensbedingungen sich verbessern, z.B. durch die Erwärmung des Klimas25 und Steigerung des Brutraumangebots durch viele Fichten. Grundsätzlich sind Massenvermehrungen von Borkenkäfern jedoch natürliche Störungsereignisse in Nadelurwäldern, die zwar die alten Fichten, nicht aber den Wald zerstören – im Gegenteil: Junge Fichtenurwälder nach Borkenkäferbefall sind genauso artenreich wie die Alters- und Zerfallsphase28. Dennoch werden in vielen Schutzgebieten (z.B. Nationalpark Bayerischer Wald, Nationalpark Harz) zumindest außerhalb der Kernzonen bei der Bekämpfung von Buchdruckerbefall große Waldflächen beschädigt und zerstört17.
3. Mitteleuropäische Tiefebene: Keine Urwälder. Streng genommen ist nicht einmal der berühmte Białowieża ein Urwald. Die Brandrodung wurde in Mitteleuropa spätestens schon 3700 v. Chr. praktiziert29. Fast jede Waldparzelle, die sich dafür eignete, wurde nachdem wenigstens einmal gerodet30. Auf Tiefebene sind nur wenige Reservate seit mehr als ein paar Jahrzehnten unter strengem Schutz31 (Bild unten). Auf unteren Berghängen gibt es jedoch Urwälder, deren untere Teile betrachtet werden können, Tiefland zu sein, z.B. Dobra in Österreich und Boky in der Slowakei.
Abholzung, Beweidung, überdichte Herbivorenbestände und besonders Bedeichung (Bild unten) haben die Auwälder tiefgreifend verändert. Neben den Tieflandwäldern des Mittelmeergebiets haben die Auwälder den größten Verlust erlitten32. Fast unberührteBruchwälder existieren immer noch z.B. im Białowieża-Nationalpark.
4. Boreale Zone: Es gibt Urwälder, aber nur sehr wenige (Bild unten). Früher Brandrodung oder später Forstwirtschaft hat fast jedes Stück Wald betroffen. Die größten Urwälder sind etwa 10 km2. Doch auch diese Wälder sind nicht in ihrem ganz natürlichen Zustand, denn ihre Waldbrandgeschichte ist unnatürlich. In der Ära der Brandrodung waren die Feuerintervalle unnatürlich kurz, da das Feuer manchmal von den Brandrodungsflächen in den benachbarten Urwald überging33. Nach der Einführung der Brandbekämpfung und dem Ende der Brandrodung sind die Brände fast vollständig verschwunden, was Wälder in feuerfreie Refugien verwandelt; das Fehlen von Waldbränden als natürliche Störung kann somit “künstliche” Vegetationstypen schaffen, die wenig Ähnlichkeit mit der Urwaldlandschaft haben34.
5. Nordboreale Zone: Die einzigen richtigen Wildnisgebiete Europas befinden sich in der nordborealen Zone im nördlichsten Fennoskandinavien. Die Ausdehnung der größten Wildnisgebiete beträgt Tausende von Quadratkilometern (Bild unten). Die Wildnisgebiete sind erhalten geblieben, weil eine extensive Land- und Forstwirtschaft aufgrund der kurzen Vegetationsperiode und des langsamen Baumwachstums nicht rentabel war. Hier und da wurden zwar einige Bäume gefällt und etwas Totholz wird für Lagerfeuer verwendet, aber diese Nutzung ist im Verhältnis zur Ausdehnung der Wälder und der Menge an Totholz völlig unbedeutend.
Der wichtigste unnatürliche Faktor ist die Beweidung der Rentierherden auch in den Schutzgebieten. Rentiere werden seit mindestens 1000 Jahren in Nord-Fennoskandinavien als semi-domestiziertes Nutztier gehalten. Der stärkste Einfluss solcher überdimensionierter Rentierherden der letzten Jahrzehnte ist eine nahezu vollständige Beseitigung der Flechtenbedeckung in trockeneren Waldtypen gewesen (Bilder unten). Dies ist sogar auf Satellitenbildern stellenweise entlang der nördlichen finnisch-russischen Grenze zu erkennen, da die übermäßigen Herden auf der russischen Seite und im Grenzgebiet fehlen, was zu einer hellen Flechtenbedeckung führt (siehe z.B. hier). Auch Fjell-Birkenbestände (Betula pubescens var. pumila) haben durch die Beweidung der Rentierherden gelitten.35 36 37 Waldbrände werden gelöscht, wie in den südlicheren Teilen der borealen Zone. Daher sind die Wildnisgebiete in Nord-Fennoskandinavien nicht so natürlich wie die gewaltigen Wildnisgebiete Russlands, Kanadas und Alaskas, wo die natürlichen Feuerregime noch herrschen und es keine semi-domestizierten Tiere in den Wäldern gibt.
KR & TM
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