Štirovača-Urwaldreservat, Kroatien
Jeder in Kroatien und auch viele außerhalb kennen den berühmten Nationalpark Plitvicer Seen, der 1949 als erster Park in Kroatien erklärt wurde. Er ist jedoch nicht der erste Nationalpark, der im heutigen Gebiet Kroatiens gegründet wurde. Mehr als 20 Jahre zuvor, im Jahr 1928, wurde das Štirovača-Tal im mittleren Velebit-Gebirge gesetzlich als Nationalpark erklärt. Es muss wirklich ein unglaublicher Anblick gewesen sein, denn andere Orte im Velebit, dem größten und legendärsten Gebirge Kroatiens, haben steile Gebirge mit anspruchsvollen Wandermöglichkeiten zu bieten. Das Štirovača-Tal zeigt jedoch eine friedlichere Seite dieses Gebirges im Gegensatz zu den windigen und zerklüfteten Hängen der hohen Gipfel oder den Küstenhängen am Adriatischen Meer, welches nur etwa 10 km entfernt auf der anderen Seite des Gebirges liegt. Hier ist es deutlich kühler und geschützter, und die Niederschlagsmenge ist wesentlich höher. Dieses Klima ermöglicht die Entwicklung von gemäßigten Regenwäldern mit großen Gemeinen Fichten (Picea abies), Weiß-Tannen (Abies alba) und Rotbuchen (Fagus sylvatica). Gelegentlich sind auch Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Gemeine Esche (Fraxinus excelcisor) zu finden. Verschiedene Höhenlagen vom Talboden (1040 m) bis zu den hohen Gipfeln darüber (1500–1600 m) sowie die verschiedenen Hangexpositionen machen diesen Wald sehr vielfältig. Früher war dies eines der größten zusammenhängenden Gebiete mit produktivem Wald im Velebit und vielleicht auch der größte zusammenhängende Fichtenwald.
Die einzige Ausnahme der Waldbedeckung des Tals sind vier idyllische Wiesen, die „Padezi“ genannt werden und von denen einige in der Vergangenheit besiedelt und als Weideflächen genutzt wurden. Die Wiesen könnten in der jüngeren Vergangenheit von Menschenhand geschaffen worden sein, aber einige Quellen geben auch an, dass sie auf natürliche Weise durch eine Temperaturinversion entstanden sind. In der Region gibt es viele einzigartige Naturphänomene. So gibt es hier Fichtenmoorwälder, die für diesen Teil Europas sehr selten sind. Das vielleicht größte Wunder der Štirovača ist jedoch das Zusammentreffen von Wasser und Karsttopographie, wo Bäche an hoch aufragenden Felsen entlang fließen und in tiefe Höhlensysteme hinabstürzen, die so groß sind, dass viele noch nicht vollständig erforscht sind. Auf den sanften und steilen Hängen oberhalb des Talbodens gibt es ein Labyrinth aus riesigen Dolinen, Terrassen, Schluchten und Bergrücken, die eine unglaublich vielfältige Topografie bilden, wobei jeder Geländetyp unterschiedliche Waldmerkmale aufweist. In den höheren Lagen gibt es verkümmerte subalpine Wälder, die schließlich auf den höchsten Gipfeln in Wiesen und Berg-Kieferdickichten (Pinus mugo) übergehen. Aber wenn diese Region im Herzen des Velebit wirklich so besonders ist, warum haben denn nur wenige außerhalb Kroatiens von ihr gehört? Leider liegt das daran, dass der Nationalpark Štirovača nicht mehr existiert. Genau genommen hat er nie wirklich existiert.
Štirovača verlor seinen Schutzstatus ein Jahr nach seiner Erklärung als Park, was möglicherweise durch Interessen an der Ausbeutung der Wälder beeinflusst wurde. Damit endete der Traum von der Erhaltung dessen, was der größte und großartigste Urwald Kroatiens hätte sein können. Štirovača hätte für Kroatien das sein können, was Perućica für Bosnien und Herzegowina oder Biogradska Gora für Montenegro ist. Heute bleibt dieses einst unberührte Heiligtum mit seinen fantastischen Wäldern und seiner Wildnis nur noch in der historischen Literatur erhalten. Das heutige Štirovača-Tal ist durch schlammige Forstwege und Gebiete mit gesägten Baumstümpfen verdorben. Obwohl das Tal noch vollständig bewaldet ist, sind die alten und großen Bäume größtenteils verschwunden. Es gibt keinen Hinweis mehr auf die wunderschönen Urwälder, die hier einst wuchsen und die heute nur noch in einer so fernen Erinnerung existieren, dass sie wie ein Traum sind und bald ganz vergessen sein werden.
Es gibt jedoch noch einen Ort in Štirovača, an dem der ursprüngliche Wald in einem unberührten Zustand beobachtet werden kann. Das Reservat, das in diesem Bericht beschrieben wird, umfasst ca. 120 ha und schützt den letzten echten Urwald des Tals, von der tiefsten Senke bis zum höchsten Gipfel. Eigentlich handelt es sich um das erste Waldreservat Kroatiens, das am 26.4.1965 unter Schutz gestellt wurde. Das Štirovača-Reservat, das auch „Klepina Duliba“ genannt wird, bietet eine unglaubliche Landschaft, Vielfalt, Bedeutung und Erhaltung. Es ist zweifellos einer der schönsten Urwälder Kroatiens und sogar Europas. Das Štirovača-Reservat ist nicht vollständig erforscht, und obwohl wissenschaftliche Studien über die allgemeine Waldstruktur durchgeführt wurden, ist nicht viel davon in der Online-Literatur zu finden. Aus diesem Grund wurden die Informationen in diesem Bericht hauptsächlich aus persönlichen Erkundungen im Reservat, einigen lokalen Führern sowie einigen Dokumenten über den Wald in kroatischer Sprache zusammengestellt. Für den Zugang zum Reservat sollte man sich einen Führer bei der Zentrale des Naturparks Velebit im Dorf Krasno besorgen. Aufgrund des strengen Schutzes des Waldes ist der Zugang nur mit einer geführten Tour möglich. In der Nähe des Reservats gibt es einen kleinen Waldweg, aber Fahrzeuge sind nicht oft zu hören, da diese Strecke nur selten befahren wird. Gelegentlich sind aus den Wäldern außerhalb des Reservats forstliche Aktivitäten zu hören. Der Urwald selbst ist jedoch eine echte Wildnis, und oft sind nur das Rauschen der Bäume und das Fließen der Bäche zu hören.
Das Gelände reicht von 1090 bis 1440 m Meereshöhe und umfasst ebene weite Täler, sanfte bis steile Hänge, Dolinen, Terrassen, Schluchten, Kämme und hohe Gipfel. Die subalpinen Wälder oberhalb des Štirovača-Reservats werden aufgrund ihrer Unzugänglichkeit ebenfalls nicht genutzt, so dass vom tiefsten Tal bis zum Šatorina-Gipfel (1624 m) oberhalb der Baumgrenze ein ununterbrochener Urwald vorhanden ist. An einigen Stellen gibt es besonders ausgeprägte Konzentrationen atemberaubender Karstformationen mit Klippen, Höhlen und riesigen moosbewachsenen Steinen, die für das Tal charakteristisch sind. Es gibt fast unzählige Bäche, vor allem in den unteren Lagen des Reservats. Einige von ihnen führen Wasser das ganze Jahr über, und in einer Höhle gibt es sogar einen saisonalen Tümpel. Es sind alle Waldentwicklungsstadien zu beobachten und es gibt mehr Buchen, Ahorne und Tannen als in vielen anderen Teilen des Štirovača-Tals. Dadurch kann die Zusammensetzung zwischen Buchen-, Tannen- und Fichtendominanz variieren, was einen fantastischen Kontrast schafft, den man in reinen Fichten- oder Tannenwäldern nicht findet. An Totholz und Baumstümpfen gibt es kein Mangel, und im Vergleich zu den umliegenden Wirtschaftsforsten gibt es hier viel mehr Tiere. In den tieferen Lagen vom Štirovača gibt es wunderschöne Hallenwälder mit großen Bäumen, während in der Nähe der Baumgrenze Krummholz zu finden ist. Abgesehen von einigen Forschungsmarkierungen an den Bäumen und dem einen oder anderen Stumpf, der vor langer Zeit mit einer Axt gefällt wurde, gibt es kaum Anzeichen für menschlichen Einfluss. Wie gut der Wald erhalten ist, zeigt sich auch an Arten wie Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) und seltener Blattloser Widerbart (Epipogium aphyllum), die in den letzten 80 Jahren nur an vier Standorten in Kroatien gefunden wurde. Ein solcher Ort erinnert an eine verlorene Zeit, als der Mensch der Natur noch ausgeliefert war, und solche Wälder sind oft Schauplatz von Volksmärchen über Feen, Hexen und Riesen.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt in der Talsohle höchstens bei 6oC, und die Böden im Štirovača reichen von sehr tief bis extrem flach. Es gibt Hänge in alle Richtungen, aber Nordost- und Osthänge sind am stärksten ausgeprägt. Die Niederschlagsmenge ist sehr hoch und erreicht bis zu 3000 mm pro Jahr, was diesen Wald zu einem echten gemäßigten Regenwald macht. Obwohl das Reservat ca. 120 ha bedeckt, bestehen 90 ha des Waldes aus Buche, Tanne und Fichte, während 30 ha subalpiner Buchenwald mit etwas Berg-Ahorn sind. Allerdings sind nur etwa 40 ha des Bodens des Štirovača-Tals im Reservat geschützt. Die übrigen ca. 50 ha von Buchen–Tannen -Wald wachsen auf sanften bis steilen, nach Osten und Nordosten ausgerichteten Hängen oder in versteckten Schluchten und Dolinen oberhalb des Haupttals. Die 90 ha große Buchen–Tannen -Assoziation Omphalodo-Fagetum wurde in 3 Unterassoziationen aufgeteilt. Diese sind aceretosum auf ca. 40 ha, typicum auf ca. 45 ha und mercurialietosum perennis auf ca. 5 ha. Die Zusammensetzung des Waldes ist jedoch nicht homogen, und Merkmale, die in einer Assoziation vorkommen, sind manchmal auch in einer anderen zu finden.
Die unterste Stufe des Waldes umfasst ca. 40 ha und befindet sich auf einer Höhe von 1090–1180 m, im geschützten und flachen Štirovača-Tal und auf sanften Hängen. Diese Stufe ist die wertvollste und beinhaltet unglaubliche Hallenwälder. Der Waldboden ist teilweise relativ offen aber stellenweise aufgrund der hohen Feuchtigkeit von üppigen Beständen von Farnen und Pestwurz (Petasites) bedeckt. Moos bedeckt alle großen Felsen und Bäume, so dass der Wald wie eine kleinere Version des Regenwaldes im Pazifischen Nordwesten Nordamerikas aussieht. Obwohl das Gelände meist sehr sanft ist, finden sich hier auch einige der besten Beispiele für Karsttopographie in den kroatischen Waldreservaten, mit Schluchten, Höhlen, Klippen und Abhängen. Viele Bäche fließen in Kaskaden durch den Wald, in Höhlen hinab und treten an anderen Stellen als Quellen wieder hervor. Eine Höhle wurde von einer Expedition bis in eine Tiefe von über 230 m erforscht, vorbei an einer Biegung im Tunnel, die ein unterirdisches Wasserbecken enthielt. Die weitere Erkundung wurde durch ein weiteres Becken gestoppt.
Bild rechts: Trotz des überwiegend sanften Geländes ist ein Teil des Štirovača–Tals von beeindruckenden Karstschluchten, Felsmonolithen, Dolinen und Höhlen geprägt. Die riesige Doline im Bild bei 1090 m ist von über 40 m hohen Felswänden umgeben. Am Boden befindet sich ein saisonaler Wildbach, der Baumstämme und Blöcke zu einer großen Höhle (nicht sichtbar) trägt. Die Höhle geht in ein langes unterirdisches Grubensystem über, das für die Karsttopographie typisch ist. Es gibt auch viele kleinere Höhlen, wie die rechts zu sehende
Die Bäume, die in diesem geschützten Teil des Tals wachsen, scheinen im Durchschnitt die höchsten, größten und am besten entwickelten Exemplare ihrer Art im Štirovača zu sein. Dies ist zu erwarten, da die Wachstumsbedingungen für Bäume hier äußerst günstig sind, was zu einer hohen Produktivität und Biomasse führt. Das tiefe Tal bietet den Bäumen Schutz vor starken Winden, versorgt sie mit Wasser, sorgt das ganze Jahr über für kühle Temperaturen und enthält nährstoffreiche Böden. Das Auffinden der höchsten Bäume ist jedoch problematisch, da die Lasermessung in diesem Teil des Waldes schwierig ist. Der höchste Punkt eines Baumes ist durch das dichte Kronendach oft fast unmöglich zu finden. Außerdem gibt es aufgrund des flachen oder sanften Geländes keine günstigen Aussichtspunkte auf die Baumkronen, was bedeutet, dass der Laser aufgrund der steilen Messwinkel in der Regel Äste knapp unterhalb der Spitze trifft. Das Auffinden der Baumkronen aus größerer Entfernung wird durch die Baumkronen ebenfalls sehr erschwert, so dass man vielleicht nur mit LiDAR wirklich feststellen könnte, wo die höchsten Bäume stehen. Jedenfalls findet man selten anderswo so viele große Bäume, wie im Štirovača. Manche Fichten erreichen eine Höhe von weit über 55 m und 50 m hohe Fichten sind häufig. Sie dominieren in der Regel in den unteren Lagen des Tals. Einige sehr große Tannen sind in den niedrigsten Lagen zu finden, aber die Häufigkeit von großen Tannen nimmt weiter oben auf sanften Hängen zu. Insolchen Standorten scheint die Tanne auch ihre größte Höhe zu erreichen, wobei einzelne Exemplare weit über 50 m hoch werden, obwohl solche Höhen im Vergleich zur Fichte nicht so häufig sind. Beide Baumarten können einen Stammumfang von weit über 500 cm und ein Stammvolumen von über 40 m3 erreichen. Es gibt auch unglaubliche Buchenbestände, in denen einige Exemplare eine Höhe von weit über 40 m und einen Stammumfang von 350 cm erreichen.
Der Wald im Tal ist stark bestockt, und selbst in einem buchendominierten Bestand mit nur wenigen großen Nadelbäumen wurden ca. 1100 m3/ha lebendes Holz gemessen. In Parzellen mit vielen großen Nadelbäumen wäre dieser Wert weitaus höher. Interessanterweise sind einige der breitesten und größten einzelnen Nadelbäume nicht die höchsten. Einige von ihnen sind nicht einmal 45 m hoch, und einige dieser Exemplare haben mehr oder weniger starke Schäden an ihren Wipfeln oder Stämmen erlitten und wären in der Vergangenheit noch höher gewesen. Einige massive Bäume scheinen jedoch einfach nicht sehr hoch gewachsen zu sein, während andere relativ schlanke Bäume viel höher waren. Dies zeigt, wie wichtig die Genetik und die natürliche Variation für die unterschiedliche Entwicklung von Bäumen unter gleichen Bedingungen sind.
Bild rechts: Diese Fichte war vielleicht der größte Baum vom Štirovača, bevor sie umfiel. Umfang fast 570 cm, Höhe ca. 57 m, geschätztes Volumen 45 Kubikmeter
Die höchste gemessene Tanne war ein doppelstämmiger Baum mit einem Stammumfang von ca. 440 cm und einer Höhe von ca. 53 m, wobei das Volumen auf ca. 30 m3 geschätzt wurde. Die höchste gemessene Fichte war auch eine der größten in Kroatien gemessenen Fichten mit einer Höhe von ca. 57 m, einem Umfang von ca. 570 cm und einem geschätzten Volumen von fast 45 m3. Auch unser Führer vom Naturpark Velebit bezeichnete diesen Baum als außergewöhnlich groß. Beide Bäume sind inzwischen tot und nach den Messungen umgestürzt und teilweise verrottet. Beide Bäume waren höher als alle im Štirovača genau gemessenen Bäume ihrer Art, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch weitere Bäume von ähnlicher Höhe gibt.
An den sanften bis steilen Ost- und Nordosthängen oberhalb des Tals dominieren Buchen- und Tannenwälder mit Ahorn in Höhenlagen von 1180–1260 m. Hier weicht der dichte und dunkle Wald des Tals offeneren Beständen, von denen aus man manchmal die gegenüberliegende Talseite durch die Baumkronen sehen kann. Die Buche ist wahrscheinlich der häufigste Baum in dieser Stufe und bildet manchmal Reinbestände. In dieser Stufe gibt es auch schöne Hallenwälder mit Tanne, oft fast ohne Fichten. Der Berg-Ahorn wird in dieser offeneren Stufe größer und erreicht einen Stammumfang von weit über 300 cm und eine Höhe von 30 m. Dergrößte hier gemessene Baum war eine tote Tanne mit einem Stammumfang von fast 500 cm und einem Volumen von etwa 35 m3, geschätzt vom verbleibenden Stammteil. Die höchste gemessene Tanne war ca. 50 m hoch, aber es kann an diesen Standorten auch höhere Bäume geben. Die Buche erreicht ähnliche Dimensionen wie im Tal.
Hoch über dem Tal wird die Topografie im Allgemeinen immer steiler, aber nicht überall. In der Mitte der steilen Hänge befinden sich Labyrinthe aus tiefen Dolinen und Schluchten mit für diese Standorte typischen Wäldern mit Buche, Tanne, Fichte und Berg-Ahorn. Diese Standorte befinden sich auf einer Höhe von 1170 bis 1260 m und weisen Merkmale von sowohl Tal- als auch von Hangwäldern auf. Einige der Dolinen sind so groß, dass sie wie kleine Täler wirken und die Waldentwicklung beeinflussen. Hierkann man auf exponierten mit subalpinen Wäldern bedeckten Kämmen stehen und in Senken mit großen und hohen Bäumen hinabblicken. Längere Bäche scheint es in dieser Stufe nicht zu geben. Bei den größten Bäumen, die hier gefunden wurden, handelt es sich meist um Tannen und Fichten mit einem Umfang von über 410 cm und einer Höhe von bis zu 50 m. Die größte gefundene Tanne hat jedoch einen Umfang von fast 520 cm mit einem geschätzten Volumen von weit über 35 m3 und einer Höhe von über 46 m. Die größte gefundene Fichte hat einen Umfang von fast 440 cm. Die Buche erreicht ähnliche Größen wie im Tal und auf den unteren Hängen. In diesen Gebieten wurden nur wenige Höhenmessungen durchgeführt.
In Höhenlagen von 1300 m bis 1440 m wachsen subalpine Buchenwälder mit Berg-Ahorn, die die felsigsten und windigsten Standorte des Reservats bedecken. In dieser Stufe sind die Bäume selten höher als 25 m, manchmal sogar noch niedriger. Sie sind oft durch die Schneelast von der Stammbasis gekrümmt und wachsen meist auf exponierten steinigen Hängen. Hier formen die Elemente einen wahrhaft knorrigen und verdrehten Wald mit seltsamen Bäumen. Dies ist der am wenigsten erforschte und aufgrund des Geländes am schwierigsten zu erreichende Teil des Waldes, und für diesen Bericht wurde nur ein kleiner Abschnitt erkundet.
Das Štirovača-Reservat ist ein großartiges Beispiel für die Wälder des Velebit-Gebirges vom tiefsten Tal bis zum höchsten Gipfel. Es ist auch eines der letzten und vielleicht sogar das beste Beispiel für einen produktiven Bergwald in der Region.
Interessanterweise wurde 1999 ein weiterer Abschnitt des Štirovača-Tals durch den Nationalpark Nördlicher Velebit geschützt. Dieser umfasst ein etwas größeres Gebiet als das Urwaldreservat. Es handelt sich um etwa 100 ha des Tals und 100 ha der darüber liegenden Hänge und Terrassen. Es befindet sich in einem anderen Teil von Štirovača, einige Kilometer vom Urwaldreservat entfernt. Obwohl der Wald keine echten Urwaldmerkmale aufweist, ist er dennoch natürlich und wertvoll, mit vielen Bäumen, die über 200 Jahre alt sind und einen Umfang von 400 cm haben. Relativ junge Fichten wurden mit 52 m Höhe gemessen, und auf der großen Wiese in der Mitte wachsen bis zu 134 Arten von Gefäßpflanzen. Die Aussicht auf die großen Gipfel, Wälder, Bäche und Wasserquellen ist wunderschön. Eine Besonderheit ist der Stamm einer riesigen Fichte in der Nähe der Grenze des heutigen Urwaldreservats mit einem Durchmesser von 180 cm und einem geschätzten Alter von 350 Jahren. Er wurde vom Vater unseres Naturparkführers gesägt, nachdem der Stamm brach. Solche Exemplare dürften in dieser Region in der Vergangenheit nicht sehr selten gewesen sein. Heute ist der Stamm deutlich verrottet, aber in seinem ursprünglichen Zustand war er wahrscheinlich breiter als fast alle Bäume, die man heute im Štirovača findet (https://www.kafotka.net/sites/default/files/styles/inline/public/foto/stirovaca_nekad.jpg?itok=qdOoJa1v).
DJ (Übersetzung KR)
Referenzen:
https://zir.nsk.hr/islandora/object/sumfak:1400/preview
https://np-sjeverni-velebit.hr/www/en/park-en/stirovaca
https://www.researchgate.net/figure/Epipogium-aphyllum-Swartz-Klepina-duliba-tirovaa-Northern-Velebit-photo-V-egota_fig2_298280703
https://indirektno.com/koja-ljepota-jensen-u-prasumi-klepina-duliba/
https://rewildingeurope.com/news/cooperation-started-with-zagreb-university-on-old-growth-forest-and-brown-bear/
https://www.sumari.hr/biblio/pdf/14056.pdf