Šimonka–Nationales-Naturreservat, Slowakei
Das Reservat auf dem höchsten Berg der Region, Šimonka, erstreckt sich von 980 m bis zum 1092 m hohen Gipfel und umfasst die ost-, west- und südexponierten Hänge des Gipfelbereichs. Von den 34 ha des Reservats sind 29 ha Urwald1. Auf dem Südhang und auf dem südöstlichen Kamm gibt es jüngeren gleichaltrigen Buchenwald, der wahrscheinlich in der Vergangenheit ein Teil der Wiese südlich des Reservats (außerhalb des Reservats) war. Der größte Teil des Reservats – der sanfte Osthang und der steile Westhang – erfüllt jedoch alle Merkmale des Urwaldes mit Bäumen aller Altersklassen, Windwurflücken hier und da und viel Totholz in allen Zersetzungsstadien ohne Spuren menschlicher Eingriffe1 (Bild unten).
Der Wald besteht hauptsächlich aus Rotbuche (Fagus sylvatica) und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Der Buchen–Berg-Ahorn -Wald ist der oberste Waldtyp unter der Waldgrenze in der Ostslowakei. Im Reservat gibt es auch sehr wenige Berg-Ulmen (Ulmus glabra) und Gemeine Eschen (Fraxinus excelsior). In der Nähe des Wanderpfades sind einige Gemeine Fichten (Picea abies) zu sehen, die jedoch wahrscheinlich gepflanzt sind. Sowohl die Buche als auch der Berg-Ahorn erreichen in diesem hochgelegenen Wald etwa 30 m (die höchste von mir gemessene Buche war 31,8 m und der Ahorn 29,3 m). Die Bäume werden auch nicht so stark wie in niedrigen Lagen. Direkt um den Gipfel erreichen die Bäume nur wenig über 10 m Höhe. Der Gipfel liegt unterhalb der natürlichen Waldgrenze, aber ein kleiner Aussichtspunkt wurde frei gemacht.
Der verarmende Einfluss der Buche auf die Krautschicht ist hier leicht zu sehen, da der Berg-Ahorn etwa ebenso zahlreich ist: Immer wo mehrere Ahornbäume nebeneinander wachsen, ist die Krautschicht viel üppiger als unter Buchen. Der Druck der Pflanzenfresser ist jedoch stark: Es gibt keine über 20 cm hohe Jungahorne und sogar viele Jungbuchen wurden verbissen. Wenn die Pflanzenfresserpopulationen dicht bleiben, wird der Wald sich zu einem reinen Buchenwald entwickeln. Die Strauchschicht besteht hauptsächlich aus Jungbuchen.
Ein viel benutzter und gut markierter Wanderweg führt durch das Reservat zum Gipfel des Šimonka. Der Wanderweg beginnt auf ca. 670 m ü.M. von einem Ort namens „Temný les“. Der Pfad führt zuerst direkt nach Osten. Der Ausgangspunkt liegt bei N49°00’20.4”, E22°19’48.4”. Der Pfad ist zuerst mit Grün und dann mit Gelb markiert. Zunächst läuft er über 3 km durch Wirtschaftsforst und nur die letzten 400 m im Reservat. Das Reservat ist klein und von Kulturlandschaften mit fernem menschlichem Lärm umgeben, sodass ein „Wildnisgefühl“ fehlt. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen herrlichen Blick nach Norden auf die nahegelegenen Berge und Kulturlandschaften. Bei klarem Wetter kann man auch die über 2500 m hohen Gipfel der Hohen Tatra 100 km nordwestlich sehen. Der Gipfel befindet sich an der Nordgrenze des Reservats, sodass man kein Urwaldkronendach vom Aussichtspunkt sehen kann.
KR
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