Musta-Kotinen

Musta-Kotinen-Wald, Finnland

Nur 15 ha des Reservats „Kotinen-Urwald“ (232 ha) sind wirklich Urwald; dieses Kerngebiet wurde Musta-Kotinen-Wald genannt, da sein nordwestliches Ende eine kleine Halbinsel am Südufer des Musta-Kotinen-Sees ist1. Der Urwald erstreckt sich entlang eines niedrigen Kamms bis zur südwestlichen Seite des Valkea-Kotinen-Sees, einschließlich des nordöstlichen und südwestlichen Hangs sowie des südwestlichen Ufers von Valkea-Kotinen. Es gibt keine eindeutigen Anzeichen menschlicher Einflüsse; wahrscheinlich ist das Kerngebiet unberührt, mit Ausnahme von einzelnen gefällten Bäumen entlang des Pfades am südwestlichen Ufer von Valkea-Kotinen1. Der Wald wurde schon in den 1920er Jahren von der Forstverwaltung geschützt, als ein Beispiel für einen unberührten Waldbestand1. Die besondere Bedeutung des Waldes ergibt sich aus seiner Lage im südlichsten Finnland, wo fast nichts unberührt geblieben ist. Außerhalb des Kerngebiets besteht das Reservat aus jüngerem Wald und sogar einem Kahlschlag. Die Meereshöhen erreichen von 154 m (dem Ufer von Musta-Kotinen) bis etwa 170 m. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 3,6°C und die jährliche Niederschlagsmenge ca. 640 mm 2. Grundgestein besteht aus Gneis3.

Musta-Kotinen besteht aus prächtigem dämmerigem Fichtenwald (Bild unten). Gemeine Fichte (Picea abies) macht 70% des Waldes aus1. Der Anteil der Espe (Populus tremula) ist außergewöhnlich hoch; zusammen mit der Hänge-Birke (Betula pendula) bildet sie 20% des Waldes1. Der Anteil der Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) beträgt hier nur 10% 1. Die Baumhöhen erreichen meist etwa 30 m, aber die höchsten Fichten erheben sich darüber. In der Nähe des Musta-Kotinen-Sees wachsen zwei etwa 40 m hohe Fichten, die aus dem südwestlichen Ufer gut sichtbar sind. Die höhere von beiden war im Jahr 2020 40,5 m, eine bemerkenswerte Höhe in Finnland. Die höchste Fichte (und der höchste einheimische Baum überhaupt) Finnlands ist 45 m hoch (und nur 12 km entfernt!)4. Das Holzvolumen ist für einen borealen Wald außergewöhnlich hoch: 600–700 m3 / ha 5. Das Durchschnittsalter der Bäume des Hauptkronendachs beträgt 150–250 Jahre, wobei einige große Kiefern älter als 300 Jahre sind1 (Bild rechts). Hier und da treten kleine Windwurflücken auf. Die Totholzmenge ist bemerkenswert hoch und befindet sich in unterschiedlichen Stadien der Zersetzung1. Auf den lebenden Kieferstämmen gibt es auch Anzeichen für mehrere über 100 Jahre alte Waldbrände1. Die Kiefer kommt praktisch nur als alter Baum vor und wird allmählich verschwinden, wenn kein Waldbrand ihr die Möglichkeit zur Verjüngung bietet. Der Kamm ist so niedrig, dass sich der Waldcharakter kaum ändert; auf dem Südwesthang und auf dem Kamm gibt es etwas mehr Kiefern und die Fichten sind kleiner. Das Unterholz besteht hauptsächlich aus Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Moosen. Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) ist stellenweise reichlich vorhanden.

Fichtenwald mit einigen Kiefern (mit grober Rinde) und Espe (großer Baum im Vordergrund)

Zwei Wanderpfade führen zu den Grenzen des Urwaldes: Der erste, am Anfang ein Forstweg, beginnt an der Straße „Ruuhijärventie“ in der Nähe des Ortes „Pikkuaho“. Auf den Landkarten wurde er nur bis nahe dem südwestlichen Ufer von Musta-Kotinen markiert, aber in Wirklichkeit geht er als kleiner Pfad zur Urwaldgrenze weiter. Der andere Wanderpfad beginnt an der „Koivusuontie“ südlich vom Valkea-Kotinen und führt zum südlichen und südwestlichen Ufer des Valkea-Kotinen. Beachten Sie, dass der auf den Landkarten markierte Wanderpfad von der „Ruuhijärventie“ (in der Nähe des Ortes „Vahtervehmas“) zum Valkea-Kotinen inzwischen überwachsen und an vielen Stellen nicht mehr begehbar ist. Im Urwald behindern umgestürzte Bäume und Blockfelder das Wandern stellenweise, aber im Allgemeinen ist es ziemlich leicht. Abgesehen von einigen Forschungsflächen gibt es im Wald keine menschlichen Spuren. Die Fläche ist jedoch klein, insbesondere schmal. Der Urwald ist auch nur ca. 500 m Luftlinie von der nächsten Straße entfernt, so dass etwas Verkehrslärm zu hören ist. Das Reservat grenzt an das beliebte Evo-Wandergebiet mit seinen markierten Wanderwegen, Feuerplätzen und Unterständen. Das Wandergebiet ist allerdings ungeschützt, und Holzeinschlag, Jagd usw. sind somit erlaubt.

KR

Referenzen:

  1. https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=132KM6NCPTtxUAtvsNsMQf1mdwEM&vps=3&hl=en&ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&ll=61.242765124225386%2C25.058725000000006&z=16
  2. https://en.climate-data.org
  3. Hatakka, T. (2011): Maaperän ja pohjaveden geokemiallinen koostumus Valkea-Kotisen alueella. In Vuorenmaa, J., Arvola, L. & Rask, M.: Hämeen ympäristö muutoksessa: Kaksikymmentä vuotta ympäristön huippututkimusta Valkea-Kotisen alueella. Suomen ympäristökeskus.
  4. Forstliche Versuchsanstalt Finnlands, Pers. Mitteilung (2020).
  5. Kallonen, S. (2011): Kotisten luonnonsuojelualue. In Vuorenmaa, J., Arvola, L. & Rask, M.: Hämeen ympäristö muutoksessa: Kaksikymmentä vuotta ympäristön huippututkimusta Valkea-Kotisen alueella. Suomen ympäristökeskus.